Aktienrente und Pepp

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Einfach 401k kopieren, danke

Und bitte direkt im Rahmen von PEPP. Die EU-Richtlinie ist seit gestern aktiv.

Darin ist alles mögliche bereits geregelt - maximale Kosten, Transparenzpflichten, Onlineportal, Anbieter-/Produktwechsel, Kompatibilität bei Umzug innerhalb der EU. Nur die nationale Steuergesetzgebung ist leider komplett Kraut & Rüben. Vor allem wenn man zwischen Sparphase und Auszahlungsphase Land und Produkte wechselt.

Beim Thema Garantiepflichten hat die Versicherungswirtschaft leider wieder ordentlich lobbiiert. Klingt aber schlussendlich nicht soooo übel. Es muss im Basisprodukt eine Form von Risikomanagement geben. Das muss aber nach meinem Dafürhalten keine Beitragsgarantie sein, sondern kann auch eine Strategie nach Lebenszyklusmodell sein (im Alter wird in Anleihen geschichtet). Bin nicht sicher ob es für die nicht-Basisprodukte auch verpflichtend ist.

Zur Frage welche Anbieter wann an den Start gehen wollen (Vanguard, Blackrock, Amundi waren alle mal mit im Boot) findet man alllerdings einige widersprüchliche Informationen.


Spannend. Davon habe ich bisher gar nichts mitbekommen und auch jetzt findet man erstaunlich wenig Berichterstattung.

Halbwegs verständlich, da die meisten spannenden Details scheinbar Ländersache sind.

Die FAQ ist ganz gut:

https://www.eiopa.europa.eu/browse/regulation-and-policy/pan-european-personal-pension-product-pepp/consumer-oriented-faqs-pan_en

Hier soll man mal die Anbieter finden. Ist leider noch leer:

https://pepp.eiopa.europa.eu/

Hier gab es ein Intro Webinar gestern, hab ich aber selbst noch nicht geschaut:

https://webcast.ec.europa.eu/webinar-on-the-pepp-regulation-2022-03-22

Hier ein spannendes Paper über die möglichen Absurditäten in der steuerlichen Handhabe:

https://research.vu.nl/en/publications/tax-treatment-of-the-pepp-the-new-pan-european-personal-pension-p

Edit: Schau grad das Webinar und bei 10:38 beschreibt einer der Anbieter der traditionellen Versicherer warum sie zum Start kein Produkt anbieten können und sogar die Arbeit eingestellt haben, weil die regulatorischen Anforderungen bei aktuellen Marktbedingungen kalkulatorisch leider nicht umsetzbar sind.

Es gibt wohl doch verpflichtende Beitragsgarantien von 80% der inflationsadjustierten Beiträge. :( Also doch das klassische Riestereigentor reloaded. Hoffen wir mal, das wird nachgebessert, wenn die Industrie eine klare Kante zeigt.

Ab 11:08 kommen ein paar Fragen in die Richtung und sie stellen klar, dass sie davon ausgehen, dass Risk Mitigation Strategies Beitragsgarantien sukzessive verdrängen werden und auch dass die momentane Regulation auf Basis der Risikotoleranz der europäischen Verbraucher entwickelt wurde und sie davon ausgehen, dass es in den kommenden Jahren mehr in die Richtung gehen wird, dass die Verbraucher die Kapitalmarktrisiken tragen können.


Du hättest dir nicht so viel Mühe geben müssen. Sobald man das sieht: alles mögliche bereits geregelt weiß man schon Bescheid, dass es in die Hose geht. Der Markt ist ein eigenwilliges dynamisches System, und wenn du versuchst, alle Variablen zu fixieren, dreht es dann an der eineb Variable, die man nicht regulieren kann: es wird kein Angebot gemacht.

Ich bin der Meinung, dass ein großer Teil der Regulation durchaus sehr sinnvoll und verbraucherfreundlich ist.

Am Ende scheitert es nur an zwei Variablen:

  1. Maximal 1% Kosten
  2. Beitragsgarantien

Gerade in Kombination ist damit jeder raus. Garantien bedeuten Unsicherheit, vor allem auch rechtlicher Natur bei individueller Jurisdiktion und Ausgestaltung in zig Mitgliedsstaaten und dafür lässt sich durch Kostendeckelung zu wenig verdienen.

Die Verantwortlichen haben aber mehrfach betont, dass dies ein erster Schuss ist und es ein Review und eine Anpassung geben wird, je nachdem wie der Markt resoniert. Hoffen wir mal, dass in dem Zuge eher die rechtssichere Ausgestaltung der Garantien und nicht die Kostendeckelung angepasst werden.