Berufliche Netzwerke

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This article was last updated on 2020-10-22, the content may be out of date.

Im Kern gibt es meines Erachtens drei Varianten von (sozialen/beruflichen) Netzwerken:

  1. Das künstliche, karriereorientierte Netzwerk. Das läuft über Events, Get-Togethers oder Institutionen wie Parteien, Verbindungen oder Vereine und die Vernetzung mit komplett fremden Leuten. Hier ist alles oberflächlich und es interessiert sich im Grunde niemand für deine Person, Skills und Qualitäten, daher ist das ein komplettes Schaulaufen von Bullshittern und Opportunisten. Alle Beteiligten beteiligen sich nur, weil sie sich selbst einen künftigen Vorteil versprechen und man klüngelt sich gegenseitig Vorteile zu.
  2. Das natürliche, kompetenzorientierte Netzwerk. Du arbeitest in einem Projekt mit Kunden/Partnern/Externen/Kollegen zusammen und ihr versteht euch richtig gut? Alle Beteiligten sind fachlich kompetent, intelligent und menschlich angenehm? Die Firmen haben eine positive Arbeitsatmosphäre? Dann ist es clever und in beidseitigem Interesse, diesen Kontakt zu erhalten.Je nachdem wie persönlich es war, verlinkt man sich bei LinkedIn, schickt alle Jubeljahre einen Gruß oder Glückwunsch oder telefoniert oder trifft sich sogar mal. Ich hab z.B. ein Projekt mit netten Rumänen gehabt von denen mir einer jedes Jahr einen sehr persönlichen Weihnachtswunsch schickt und schreibt, wie es ihm aktuell so geht, nachdem ich ihm vor Jahren in einem Projekt einige Karrieretips gegeben habe.Auch die wirklich guten Kollegen, die irgendwann den Job wechseln, sollte man sich so erhalten, um ein Einstiegstor in andere Firmen zu haben. Falls man irgendwann arbeitslos wird oder sich einfach nach etwas Neuem umsieht, ist dieses Netzwerk Gold wert und man überspringt zumindest die erste Hürde. Das ist das Netzwerk in das jeder zumindest minimalen Aufwand investieren sollte, weil es einfach ein Win-Win ist, gerade wenn man gut in seinem Job und einander sympathisch ist. Mittlerweile kenne ich zum Beispiel bei fast jeder größeren Firma in unserem Kernbereich jemanden, der mal bei uns war und für mich vouchen würde und könnte ebenso sofort einige Angebote von ehemaligen Kunden bekommen, die mir schon terminoffene Jobangebote gemacht haben (“falls du irgendwann mal etwas suchst, haben wir immer einen Platz…”).
  3. Das fachbezogene Publikationsnetzwerk. Vorträge, Podcasts, Präsentationen, Konferenzen, Blogs - professionelle Selbstvermarktung und Aufbau und Vertrieb einer eigenen Marke. In einigen Branchen und Rollen unabdingbar, aber eben auch echte Arbeit. Muss man mögen, kann sich dann natürlich lohnen.

Im Sinne von “Geh nie alleine essen” kann man dann aktiv daran arbeiten, diese Varianten auch zu kombinieren und selbst zu pushen und zu intensivieren. Darunter fallen auch Geschäftsessen, zusammen trinken gehen, Teambuildingevents, etc. - Das Ergebnis ist immer ein Netzwerk von professionellen Kontakten, zumindest in der eigenen Branche, die dich positiv in Erinnerung behalten und dich zumindest bei HR als intelligenten Bewerber vorstellen würden.