Finanzthemen Familie

Warning
This article was last updated on 2019-11-07, the content may be out of date.

Ich rede gern über Finanzthemen und sag auch etwas dagegen, wenn Leute über Nullzinsen jammern und dass sie bekloppt sind, wenn sie bei der Sparkasse bleiben und sich da Produkte aufschwatzen lassen, aber ich würde niemals versuchen, jemanden in die Ecke zu drängen oder gar konkrete Finanzratschläge geben. Wenn es dann schief geht, bist du du der Schuldige und man sollte Geld nie zwischen Freunde und Familie kommen lassen.

Falls jemand konkrete Fragen hat, sag ich natürlich gern was ich dazu denke und erkläre auch was ich selbst mache und warum, aber immer mit der ganz deutlichen Betonung, dass sie das selbst entscheiden müssen und ich keinerlei Verantwortung für ihr Risiko übernehme.

Zwei Verwandten hab ich den Kommer geschenkt, weil sie erst Interesse hatten und die haben ihn sogar gelesen, aber sie ziehen für sich keine Schlüsse daraus und übernehmen trotzdem nicht aktiv Verantwortung für das Thema in ihrem Leben und machen weiter wie bisher - ihr Ding. Das Problem ist eben, dass es für die meisten Leute zu abstrakt bleibt, um es in konkrete Handlungsanweisungen zu übersetzen, außer man findet selbst tiefer ins Thema rein. Dafür fehlt der Generation 40+ aber in der Regel die Medienkompetenz, Internetquellen ausreichend differenziert zu betrachten und zwischen all den Bauernfängern den Canon der interessierten und informierten Onlinegemeinde zu extrahieren.

Mit ein paar Kollegen rede ich noch am konkretesten über das Thema, weil wir in einer ähnlichen Situation sind und uns die gleichen Themen beschäftigen, um die auch niemand herum kommt (Firmenaktien über ESPP und RSUs, wie und wann schichtet man das in ein diverseres Portfolio um? etc.), aber die meisten machen dann eine komische Stückelung aus unterschiedlichen Freebuy ETFs oder gar Robos. Die weise ich dann kurz auf trackingdifferences.com hin und schwärme davon wie cool Vanguard ist und dass man dort die Gewinne aus der Wertpapierleihe komplett als Kunde bekommt, aber das war es dann auch. Die steuerlichen Details von Ausschüttern und Thesauriern möchte ich dann auch nicht jedem erklären, außer sie haben wirklich Interesse und fragen danach.

Ansonsten gibt es vom Finanzwesir angestoßen “autonome Zellen”, die regionale Stammtische organisieren und bei mir in der Region klappt das wunderbar alle zwei Monate. Das ist eigentlich ganz schön, um über die Themen mit anderen Leuten quatschen zu können und ganz ungezwungen verschiedene Perspektiven zu hören. Es gibt in der Regel einen harten Kern, von dem je nach Termin immer gut die Hälfte Zeit hat, sowie ein paar Leute, die einmal reinschauen, weil sie ein paar konkrete Fragen haben (z.B. Erbschaft), aber dann nie wieder kommen. Ganz gute Mischung.