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FIRE in Deutschland
Persönlichkeitsstruktur
Das Problem ist eher, dass FIRE mit 45 in Deutschland ein Gehalt benötigt, das ziemlich selten ist und eher 50-60 Stundenwochen bedeutet. Das sind in der Regel keine Jobs, die man easy in Teilzeit machen kann und von der Persönlichkeit auch keine Leute, die bereit wären in einen solchen zu wechseln.
Es ginge zumeist höchstens in einer sehr frugalen LeanFIRE-Version, aber da merken viele dann doch in den 30ern, dass sie nicht auf ewig wie StudentInnen leben wollen und der - durchaus legitime - Lifestyle Creep hält Einzug. Oft gerade in Form von Familie, Kindern, Eigenheim.
One-More-Year-Syndrome
Ansonsten ist One-More-Year-Syndrome ein echtes Ding - es gibt einem einfach wahnsinnig viel zusätzliche Sicherheit. Auch BigERN hat meines Wissens nach all seiner theoretischen Arbeit zu sicheren Entnahmeraten am Ende einfach noch ein Jahr weitergemacht, um mehr Puffer zu haben, statt alles perfekt durchzurechnen.
Wenn du 60% Sparrate hast, kannst du mit 4 Jahren Arbeit und ganz ohne Rendite 10 Jahre füllen. In 10 Jahren verdoppelt sich dein bereits investiertes Kapital und du hast einfach viel, viel mehr Sicherheit - oder Luxus. Das heißt an seiner FIRE Schwelle noch ein paar Jahre weitermachen, ist richtig, richtig viel wert.
Privilegierte Jobs aufgeben
Bei den meisten, für die FIRE in Deutschland in Frage kommt, sind das privilegierte Positionen in die man später nicht so einfach wieder hereinkommt. Man fühlt sich irgendwann zu alt, die Karriereleiter noch einmal von vorn zu durchlaufen und entsprechende Opfer zu bringen. Daher will der Exit wohlüberlegt sein.