Fixkostensplit kinderlose Paare

Note
This article was last updated on 2022-12-13, the content may be out of date.

Was ich bei all diesen Threads nie verstehe, ist wieso man sich dabei so sehr auf die Einnahmeseite fokussiert, wenn Problemfälle doch eigentlich nur auf der Ausgabenseite entstehen.

Beim Szenario “Geringverdiener kann sich höheren Lebensstandard des Besserverdieners nicht leisten” geht natürlich jeder mit. Ich finde den umgekehrten Fall aber ebenso unfair und problematisch, also “Besserverdiener *will* sich den höheren Lebensstandard des Geringverdieners nicht leisten”. Und zwar nicht pauschal für alles, sondern für alle großen Themenbereiche individuell.

Klar ist doch eigentlich, dass man dem Partner seinen eigenen Lebensstandard ermöglicht, aber ich verstehe nicht, wo der Anspruch herkommt, an der Karrierehistorie des Partners zu 50% zu partizipieren, nur weil man plötzlich in einer Beziehung ist. Vor allem erzeugt es aber eine direkte Abhängigkeit und der eine Partner lässt sich für seinen Lifestyle vom anderen aushalten.

Wieso nicht einmal grob die gemeinsam relevanten, bisherigen Kosten herunterbrechen (“ich zahl x für Miete, Mobilität, Nahrungsmittel, Haushalt, Urlaub, etc.”) und in ein Verhältnis setzen, dann entscheiden ob man in gewissen Bereichen gemeinsam Upgraden möchte (wohl am relevantesten für das Wohnen), abzüglich von Synergieeffekten.

Das gilt für eine Beziehung auf Augenhöhe und mit geteilten Pflichten. Mit Kindern und Ehegattensplitting werden natürlich andere Faktoren relevant.

Das schöne an Geld ist doch, dass man Prioritäten setzen kann für die Themen, die einem persönlich und ganz individuell wichtig sind. Wenn man erst das Geld teilt und dann Kompromisse finden muss, ist Konsensfindung viel schwieriger als wenn jeder seine Wünsche entsprechend gewichten kann.