Progressiver Steuersatz

Note
This article was last updated on 2023-04-05, the content may be out of date.

Die sinnvollste Möglichkeit, die sowohl die moralischen, als auch die praktischen Probleme der Vermögensteuer löst, ist die Erbschaftsteuer. Hier handelt es sich für den Erben tatsächlich um leistungsloses Einkommen. Es ist doch wohl im ureigensten Sinn von Leistungsgerechtigkeit, dass Menschen nicht nur dank der Gnade ihrer Geburt reich werden und dass nicht stattdessen selbst erarbeitetes Geld immer höher besteuert werden soll.

Die nächstsinnvollste Möglichkeit ist die Grundsteuer, denn Grund und Boden können nicht davon laufen und sind doch das ureigenste Gut eines Landes, das möglichst effizient bewirtschaftet werden sollte.

Einkommensteuer existiert nicht losgelöst von Sozialabgaben, beispielsweise in Dänemark ist das ein und dasselbe und wir bezuschussen unsere Sozialsysteme auch aus Steuermitteln. Die Kurven sind aufeinander abgestimmt. Man kann das nur gemeinsam betrachten.

Ich finde mehr als 50% Gesamtabgaben beim Einkommen prinzipiell ungerecht. Die Hälfte dessen was ich meinen Arbeitgeber koste, sollte auch bei mir ankommen. An der Schwelle sind wir bereits, also ist da auch nicht mehr zu holen.

Es ist auch nicht realistisch an der 42% Grenze irgendwie substanziell zu entlasten. Ich hab die Zahlen irgendwann mal überschlagen, und für einen Prozentpunkt Entlastung, müsstest du den Reichensteuersatz um zehn Prozentpunkte erhöhen, weil es einfach so viel weniger Menschen betrifft. Nichts was realistisch umsetzbar ist, kann da substanziell helfen.

Unser Erbschaftsteueraufkommen - gerade für höhere Vermögen - ist im internationalen Vergleich aber absolut lächerlich. Das ist der mit Abstand größte Hebel für mehr Verteilungsgerechtigkeit. Selbst 20% pauschal, über 10-20 Jahre abzuzahlen, wären ein großer Schritt nach vorn und sollten von jedem zu stemmen sein.

Viel wichtiger wäre es aber Privilegien wie den Reset der Freibeträge bei der Schenkung-/Erbschafsteuer alle zehn Jahre zu kassieren. Was soll das überhaupt noch? Weil wir nicht in der Lage sind, Belege länger als 10 Jahre zu speichern oder was? Es ist einfach massiv ungerecht gegenüber dem Durchschnittsbürger, der einmal erbt und nicht 7-8 mal die Freibeträge mitnimmt. Genauso finde ich die Diskriminierung von z.B. Alleinerziehenden inhärent unfair. Der Freibetrag sollte beispielsweise 1 Mio € in Summe beim Empfänger sein, völlig egal wo das Geld herkommt. Von mir aus kann man dann aber auch Bafög oder Bürgergeld dagegen anrechnen, weil der Staat dem Bürger eine Leistung erbracht hat, wenn man diese Leistung im Gegenzug niedrigschwelliger anbietet.